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Film+10

Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Der Preis für Editoren

Zum Siebten

Der Preisträger 2010

Der Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm geht an Stephan Krumbiegel für Wiegenlieder.



Die Jury für den Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm erläuterte ihre Entscheidung folgendermaßen:

»Ein ganzer Film als Initiation von Erinnerungen. Als Angebot an seine Protagonisten und seine Zuschauer gleichzeitig. Das ist nicht nur das Konzept des Dokumentarfilms Wiegenlieder, den Tamara Trampe und Johann Feindt entwickelt und gedreht haben, sondern auch sein Geheimnis. Der Editor Stephan Krumbiegel wird zum Dritten im Bunde der Urheber dieses Geheimnisses und findet dabei auch noch Möglichkeiten, eben dieses zu lüften. Er nimmt den Zuschauer von Anfang an mit auf eine Reise durch Biografien, durch Lebensverhältnisse und auch durch die Stadt Berlin, die alle eines gemeinsam haben: Zerrissenheit. Dabei bemüht sich die Montage nicht, irgendetwas zu flicken. Die Montage stellt sich in den Dienst der Beschaffenheit seines inhaltlichen, persönlichen und visuellen Materials. Dabei entsteht eine Offenheit, die nicht in die Leere führt, eine traumwandlerische Freiheit, die nicht zur Willkür wird, ein Wiegenlied, das aufweckt. Stephan Krumbiegel nimmt die Spuren auf, die das Material der Regie gelegt hat. Sei es in den gesprochenen Texten, sei es – besonders bemerkenswert – in der Musik, die nicht für den Film geschrieben wurde, sondern auch ein Protagonist ist – oder sei es in den Bildern, die aus den unterschiedlichsten Zusammenhänge kommen. Die Montage dieses Films weiß, was sie tut, weil sie genau weiß, was sie will, nämlich den Zuschauer persönlich am Film beteiligen. Das ist Stephan Krumbiegel auch gelungen.«

Der Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm

Seit 2004 ist es Film+ dank der Unterstützung der Stiftung Kulturwerks der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst möglich, auch die dramaturgisch hoch anspruchsvolle Montageleistung im Bereich des Dokumentarfilms angemessen zu würdigen. Mit einem gleichwertig mit 7.500 Euro dotierten Schnitt Preis wird die beste Editorenleistung an einem deutschen Dokumentarfilm des letzten Jahres ausgezeichnet.



Die bisherigen Preisträger des Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm sind

Inge Schneider (2004) für ihren Schnitt an Die Spielwütigen,
Gesa Marten und Bettina Braun (2005) für Was lebst du?,
Jean-Marc Lesguillons (2006) für Horst Buchholz – Mein Papa und
Anja Pohl (2007) für Die Unzerbrechlichen,
Ginés Olivares und Wolfgang Reinke (2008) für Nicht böse sein!,
Gesa Marten (2009) für pereSTROIKA - umBAU einer Wohnung.

Wer von den nominierten Editoren den Preis in diesem Jahr mit nach Hause nehmen darf, entscheidet sich am 29. November, wenn in Köln die Schnitt Preise verliehen werden.

Das Nominierungsverfahren

Nominiert werden Dokumentarfilme, die zwischen dem 1. September des Vorjahres und dem 31. August des Veranstaltungsjahres im Kino ausgewertet wurden; dabei kommen rein deutsche Produktionen und deutsche Majoritäts-Koproduktionen in Frage.

Das System ist das gleiche wie beim Schnitt Preis Spielfilm: Die Vorauswahl treffen auch hier die künstlerischen Leiter von Film+. Ein separates fünfköpfiges Gremium, bestehend aus erfahrenen Editoren, sichtet den Pool von zwölf bis fünfzehn Filmen und legt anschließend gemeinsam die fünf Nominierungen in Köln fest, die während Film+ dem Publikum und der Hauptjury vorgeführt werden.
Film+ ist eine Veranstaltung des Filmverlags Schnitt in Zusammenarbeit mit der Filmstiftung NRW und der Stadt Köln
und wird unterstützt von der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft BILD-KUNST